Erfahrungsbericht von Ben Köbele
Studium an der Otago Polytechnic Hochschule (OP), Neuseeland
3. Studienjahr im BA Tourism Management Juli 2009 – Juni 2010
Auslandssemester und Auslandspraktikum
Hochschulkooperation der Karlshochschule mit Otago Polytechnic
Schon nach zwei Wochen meines Auslandssemesters an der Otago Polytechnic in Dunedin wusste ich, Student an der Karlshochschule in Karlsruhe, dass Neuseeland meine neue Heimat werden würde.
Die Menschen hier sind so wahnsinning freundlich – die interessieren und kümmern sich wirklich für einen. Sobald ich in einen Laden gehe, werde ich gefragt, wie’s mir geht, denn die Leute wollen alle hier mit einem schwatzen – das ist der Kiwi-Unterschied und das, was Neuseeland zu etwas ganz besonderen macht.
Ich reise leidenschaftlich gerne und interessiere mich für Sport- und Abenteuertourismus. Ich arbeite daran, aus meinen Hobbies eine erfolgreiche Karriere zu machen. Ich möchte anderen Menschen die Welt zugänglich machen und dabei selbst Gelegenheit haben, die Welt zu bereisen und aufregende Erfahrungen zu machen.
Die Karlshochschule in Karlsruhe, an der ich mich vor 2 Jahren für den Bachelor in Tourismusmanagement einschrieb, unterhält weltweite Hochschulkontakte, darunter auch eine Hochschulkooperation mit der neuseeländischen Hochschule Otago Polytechnic (OP) in Dunedin. Nachdem ich von der Möglichkeit eines Auslandssemesters für Tourismusstudenten in Neuseeland gehört hatte, gab es für mich kein Halten mehr.
Zwar hätte ich auch eine Uni in den USA, in England oder in einem anderen europäischen Land wählen können, doch meine Wahl fiel auf Neuseeland. Ein Tourismusstudium in Neuseeland war mit Abstand meine erste Wahl für das Auslandssemester, wegen seiner einmaligen Landschaft. Zusätzlich rangierte die Otago Polytechnic bei mir ganz oben auf der Liste für ein mögliches Tourismusstudium in Neuseeland wegen der interessanten Kurse, die dort angeboten werden.
In Dunedin angekommen, war ich angenehm überrascht von der intensiven Betreuung, die mir an der Otago Polytechnic angeboten wurde und auch dem viel individuelleren, fast schon freundschaftlichen Umgang zwischen Studierenden und Lehrenden. Die Lehrenden an der Otago Polytechnic sind toll! Man kann mit jedem Problem zu einem Mitarbeiter gehen und es wird einem geholfen. Die Betreuer sind rund um die Uhr für einen da. Es ist fantastisch wie man sich in Neuseeland um jeden Studierenden kümmert.
Mich haben die kleinen Kursgrössen während des Tourismusstudiums in Neuseeland beeindruckt. Ich finde, man lernt viel mehr in einer kleinen Gruppe, weil es intensiver ist und man gezwungen ist, an den Diskussionen teilzunehmen. In Deutschland war ich viel passiver beim Tourismusstudium. Da sind mindestens 30 Studis in einem Kurs im Tourismusmanagement und vorne steht der Tutor und hält eine Powerpoint-Präsentation. An der Otago Polytechnic dagegen war ich ein aktiver Teil des Kurses im Tourismusstudium in Neuseeland.
Ich denke, dass viele Studierende aus Deutschland ein Studium oder Auslandssemester an der Otago Polytechnic oder einer anderen Hochschule spannend finden würden, auch und gerade im Studiengang Tourismusmanagement, denn die Kurse und der Lehrstil sind viel persönlicher, es wird mehr auf den einzelnen eingegangen.
Während meines Auslandssemesters an der Otago Polytechnic lerne ich Management -Aufgaben zu bewältigen und bekomme Gelegenheit, mir die Fähigkeiten anzueignen, die erfolgreiche Unternehmer heutzutage brauchen. Ich habe einen guten Einblick in die Tourismusindustrie (dem grössten Industriezweigs Neuseelands) und ihrer Besonderheiten und Bedürfnisse auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Die in Neuseeland erbrachten Studienleistungen werden im Rahmen des Hochschulabkommens von meiner Heimatuni, der Karlshochschule, voll anerkannt. Dabei ist es hilfreich, dass das neuseeländische Punktesystem mit dem ECTS kompatibel ist.
Der zweite Teil meines Auslandsaufenthaltes beinhaltet ein 3-monatiges, betreutes Praktikum, das ich bei einem Tourismusanbieter, dem St Clair Beach Resort in Dunedin, absolviere. Dort betreibe ich Feldforschung für ein Uni-Projekt. Insgeheim hoffe ich jedoch, dass das Praktikum zu einer Festanstellung führen könnte, denn auch wenn das ursprünglich nicht geplant war, würde ich gerne länger in Neuseeland bleiben.
Das Leben in Neuseeland hat viel zu bieten – es gibt viel zu sehen, die Landschaft ist anders, die Tiere und Pflanzen und auch das Klima. Und alles ist so nah beieinander. Man kann tagsüber Skifahren gehen und abends über den Strand spazieren. Aber vor allem mag ich den Lebensstil hier – er ist relaxter und nicht so einseitig fokusiert wie in Deutschland.
Wenn alles nach Plan läuft, werde ich in Dunedin den Bachelor-Abschluss der Otago Polytechnic machen, der international anerkannt ist. Durch mein Studienjahr in Neuseeland, dessen Bildungssystem sich stark an das britische anlehnt, fühle ich mich bereits jetzt gut vorbereitet für eine internationale Karriere. Ich hoffe, dass ich in Neuseeland bleiben kann und wenn nicht, gehe ich woanders hin. Meine Erfahrungen in Neuseeland und Dunedin haben mich auf ein Leben im Ausland gut vorbereitet und fühle mich der Herausforderung gewachsen, in die ganze Welt zu gehen.”
Ben Köbele